Der PCR-Labortest – Fragen und Antworten
Zum Nachweis einer akuten Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 wird als Erstes ein Abstrich aus dem Rachen- oder Nasenrachenraum durchgeführt. Besteht kein eindeutiger Verdacht auf eine Infektion, reicht in der Regel der sogenannte Schnelltest. Ist dieser positiv oder hat die betroffene Person eindeutige Zeichen, die zu einer Infektion mit dem Coronavirus passt, so ist der PCR-Test deutlich überlegen. Die Unterschiede beider Tests sollen hier erläutert werden.
Bitte prüfen Sie vor Ihrer Reise die Einreisebestimmungen, diese finden Sie auf der Webseite vom Auswärtigen Amt: https://www.auswaertiges-amt.de
FAQs
PCR ist die sogenannte Polymerase Chain Reaction, auf Deutsch Polymerasekettenreaktion. Hierbei wird das Erbgut des Virus, auch wenn es nur in winzigen Mengen vorhanden ist, in einem sogenannten Thermocycler vervielfältigt. Zuvor muss dieses Erbgut, bestehend aus RNA, über ein spezielles Enzym in DNA umgewandelt werden.
Die PCR läuft in 30 bis 50 Zyklen, in jedem Zyklus steigt die DNA-Strangzahl exponentiell, das Ganze dauert 4 bis 5 Stunden bis ausreichend DNA zur Analyse zur Verfügung stehen. Je weniger Zyklen gebraucht werden, bis das Virus nachgewiesen wird, desto höher ist die sogenannte Viruslast. Je höher die Viruslast, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit an der Coronavirus-Infektion zu erkranken. Ist kein Virus im Abstrich vorhanden, kann auch kein Erbgut kopiert werden und die Probe bleibt negativ.
Durch die PCR-Methode kann eine Infektion mit sehr geringer Fehlerquote nachgewiesen werden, auch wenn das Virus vielleicht noch keine Symptome verursacht. Die PCR-Untersuchung hat unter anderem seit Jahren schon Eingang bei Vaterschaftstests, Abklärungen von Erbkrankheiten oder Kriminalverbrechen Eingang gefunden. Sie ist somit ein lang bewährtes und zuverlässiges Verfahren.
Da eine PCR Testung wesentlich kostenintensiver ist als ein Antigen-Schnelltest, stellt sich selbstverständlich die Frage, wann eine solche durchgeführt werden sollte. Treten klinische Symptome auf, die den dringenden Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus nahelegen, sollte ein PCR Test erwogen werden. Zu den typischen Symptomen zählen Husten, Fieber, Gliederschmerzen und in Einzelfällen der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns. Halten Sie in diesem Fall telefonisch Rücksprache mit Ihrem Hausarzt und besprechen Sie das weitere Vorgehen. Sollte ein Antigen-Schnelltest positiv ausfallen, ist grundsätzlich eine PCR Testung zur Bestätigung der Diagnose notwendig. Selbstverständlich können Sie auch routinemäßig auf freiwilliger Basis eine PCR Testung durchführen.
Der PCR Test erlaubt leider keinerlei Schlussfolgerung, wann und ob es zum Ausbruch von Krankheitssymptomen kommt. Insbesondere bei jungen Menschen ist häufig zu beobachten, dass zwar mittels PCR eine hohe Viruslast nachgewiesen wird, sie aber dennoch symptomlos bleiben oder nur sehr milde Symptome zeigen. Ebenso wenig lässt sich der Zeitpunkt der Infektion oder das Krankheitsstadium bestimmen. An dieser Stelle sei daran erinnert, dass der PCR Test auch nicht zu diesem Zwecke entwickelt worden ist. Wie schnell die Viruslast steigt, ist nicht zuletzt von der persönlichen Konstitution des Patienten abhängig. In der Regel wird der Test nach einer Inkubationszeit von etwa 5 bis 8 Tagen positiv.
Wie ansteckend Sie für Ihre Mitmenschen sind, darüber sagt ein positiver Test nicht zwingend etwas aus. Das Ansteckungsrisiko ist von mehreren verschiedenen Faktoren abhängig. Hierzu zählt nicht zuletzt das persönliche Risikoverhalten. Grundsätzlich verbreitet sich das Coronavirus am ehesten, wenn sich ein Großteil der Viren noch in den oberen Atemwegen befindet. Bei einer hohen Viruslast im Nasen-Rachen-Raum kann es durch Husten, Niesen und Sprechen schnell zur Tröpfcheninfektion kommen. In geschlossenen, schlecht gelüfteten Räumen ist das Risiko am größten. Durch Hygienemaßnahmen wie Abstand halten, regelmäßiges Lüften und das Tragen einer medizinischen Maske lässt sich das Infektionsrisiko verringern. Patienten, bei denen die Viren bereits in die tieferen Atemwege (Lunge) vorgedrungen sind, sind weniger ansteckend. Diese Patienten haben allerdings einen ersteren Krankheitsverlauf.
Wer sich mit dem Thema PCR Tests beschäftigt, kommt an obigen Begriffen nicht vorbei. Doch was ist mit Spezifität und Sensitivität eigentlich gemeint? Das wollen wir nachfolgend näher beleuchten:
Spezifität
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Viren, die den Menschen befallen können. Um festzustellen, ob es sich tatsächlich um das Coronavirus handelt, ist die Spezifität des verwendeten Tests entscheidend. Spezifität bedeutet demzufolge, dass der PCR Test das gesuchte Virus erkennt und nur auf dieses anspricht. Je höher die Spezifität des Tests, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit von falsch-positiven Ergebnissen.
Sensitivität
Mit dem Begriff Sensitivität ist die Empfindlichkeit eines PCR Tests gemeint. Je sensitiver der Test, umso geringer muss die Viruslast sein, damit der Test positiv anschlägt. Eine hohe Sensitivität minimiert das Risiko von falsch-negativen Ergebnissen. Die Sensitivität von Corona PCR Tests in deutschen Laboren liegt bei 97 % – 99 %.
Die PCR-Tests kosten inkl. Transportkosten und Aufarbeitung bei uns 69,90 €. Wird der Test freiwillig durchgeführt, so muss der Betroffene die Kosten selber tragen. Im Rahmen einer Krankenhauseinweisung, auf ärztliche Anordnung oder auf Anweisung durch das Gesundheitsamt werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen.
Während früher PCR-Untersuchungen Tage bis Wochen gedauert haben, können heutzutage die PCR-Tests innerhalb von einigen Stunden durchgeführt werden Reservieren Sie bei uns gerne einen Express-PCR-Test und erhalten Sie am selben Tag das Ergebnis (Testung nur bis 11:00 Uhr möglich). Ansonsten erhalten Sie das Ergebnis am Folgetag.
Im Falle eines negativen Testergebnisses sollte im Verdachtsfall nach wenigen Tagen ein erneuter Abstrich entnommen werden. Aus oben genannten Gründen kann es in seltenen Fällen zu falsch-negativen Ergebnissen kommen, während der 2. Test im Verlauf positiv ausfällt. Sollten Sie Corona-ähnlich Symptome haben, empfehlen wir die Auto-Quarantäne bis zum endgültigen Ausschluss einer SARS-CoV-2 Infektion. Ein negatives Testergebnis, egal ob PCR-Labortest oder Schnelltest, schließt eine Corona-Virusinfektion nicht vollständig aus! Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man ansteckend ist, geringer.
Jede Art von Untersuchung, hierunter auch ein PCR-Test, kann leider Fehler aufweisen, auch wenn diese im Verhältnis selten sind. Man spricht von falsch-negativen und falsch-positiven Ergebnissen. Ein falsch-positives Ergebnis bedeutet, dass der Test positiv ausgeschlagen ist, obwohl keine Infektion vorliegt. Umgekehrt bedeutet ein falsch-negatives Ergebnis, dass der Test negativ ausgefallen ist, obwohl Viren schon den Wirt befallen haben. Letzteres kann vorkommen, wenn die Probe nicht fachgerecht entnommen wurde. Allerdings kann der Zeitpunkt der Probenentnahme auch eine wichtige Rolle spielen. Während die Viren im Anfangsstadium sich meist noch in den höheren Atemwegen verbreiten, also in der Nasen- und Rachenschleimhaut, sind sie ab der 2. Erkrankungswoche oftmals nur noch in den tieferen Atemwegen, also im Lungen- bzw. Hustensekret, nachzuweisen.
Eine weitere Ursache für ein falsch-negatives Testergebnis kann eine zu frühe Probenentnahme sein. Wir wissen heute, dass die Inkubationszeit, das ist die Zeit zwischen erstmaligem Kontakt zum Virus und Beginn der Symptome, bis zu 14 Tage betragen kann. Es kann also vorkommen, dass sich das Virus noch nicht sehr verbreitet hat oder sich „versteckt“ und während der Inkubationszeit bei der Probenentnahme nicht erwischt wird. Umso wichtiger ist es, diesen Abstrich so gründlich wie möglich durchzuführen.
Die Wahrscheinlichkeit für ein falsch-negatives Testergebnis liegt bei 2 %, während ein falsch-positives Testergebnis nur in 1 % vorliegt. Somit ist der PCR-Labortest bis heute der zuverlässigste Test.